„Die Arbeiter an ihre Brüder“

Frei nach dem Türkischen 1866 von Georg Herwegh Wir schüren in den Essen Die Feuer Tag und Nacht, Am Webstuhl, an den Pressen Steht unsre Friedenswacht. Wir schürfen in dem Qualme Der Gruben nach Metall, Den Segen goldner Halme Dankt uns der Erdenball. Doch wenn das Korn gedroschen, Dann heißt es: Stroh als Lohn, Dann heißt’s – für uns den weiterlesen…

Krieg

Ich bin so alt. Mein Blut fließt jung. Das Einzige, Was keiner haben kann, Begehre ich. Ewiges Leben.  

Griechisch buchstabiert

Α und Ω der Bourgeoisie Mal wieder hängt was Mieses in der Luft, stinkt wie ein fieser, altbekannter  Duft. Es sind nicht Veilchen ja mitnichten Rosen, Es sind die ominösen Omikrons, die Bosen! Höchst wahrscheinlich gab es davor schon My und Ny und Psi, da kann das Pi bedeuten: Hey,Marsch in den Kreis zurück, ja Sie! Noch können wir wohl weiterlesen…

Kein Spielraum für Verhandlungen

Ich will das Subjekt meines Handelns sein. Je suis. Ich bin aus Homs, Alleppo, Damaskus. Ich bin aus Basra, Bagdad, Mossul. Ich bin aus Herat, Kundus, Kabul, Kandahar Ich bin aus dem Jemen, ich aus Sudan. Ich bin eine Beduinin; unser Haus stand in Bir Nabala. Ich lebe in Ramallah. Ich habe zwei Töchter großgezogen. Ohne Mann in Clichy-sous-Bois. Ich weiterlesen…

Störung durch eine Schmeißfliege

Ein fetter Sozialdemokrat in seiner Not, Schlägt ein Schmeißflieg am Suppentellerrand tot: „Bäh, du Suppprolet wirst verderben mein Mahl, Durch Lügen verdient bei der letzten Wahl. Dass wir Sozen die Konten der Bosse mästen, Suppprolet, glaub es, ist zu deinem Besten! Dir sollte man ins Maul hau’n, wenn ich dich dich kriege, Wo möglich kartätscht euch Noske zum (nationalen) Siege. weiterlesen…

Wieder gut machen? – Besser machen!

Heribert Prantl ist ja niedlich. Erst schreibt er Steinbrück hoch; nun deutet er ihn sich zurecht. Das Steinbrück Papier sei de facto eine Rehabilitierung des immer noch verketzerten Lafontaine. Eigentlich müssen alle, die sich damals über den angeblich „gefährlichsten Mann Europas“ das Maul zerrissen haben, heute Abbitte leisten. Natürlich freuen wir uns, wenn das von der Sozialdemokratie insgesamt auch so wahrgenommen weiterlesen…

Die Schnurz

Wer bist du? Nur kurze Zeit, antwortet die Schnurz. Woher kommst du? Von da und dort, antwortet die Schnurz. Was machst du? Dies und jedes, antwortet die Schurz. Was hast du? Hunger auf mehr, antwortet die Schnurz. Was kannst du? Alles und nichts, antwortet die Schnurz. Wie ist dein Name? Gib mir einen, antwortet die Schnurz. Wohin willst du? Nur weiterlesen…

Aussprechliche Trauer um verlorene Radiokunst

Analog magnetisch (Für Hans) Unaufhörlich gingen und kamen die Iden des März, Sogar als der schöne Merz seinen Hut nahm – In das Nirwana. Nur zeitweise durch den Nadelwald der Neucodierung Meinst du grad‘ eines Merzens Poch zu erahnen – Aus Zwergzikadenherzen. Du, Deiner, Dir, Dich. Du, Deiner, Dir, Dich. Anlässlich des Verlusts einer Magnettonaufzeichnung der Sendung ‚Nachtflug‘ zum 100. weiterlesen…

Deutsche Mütter 2010

Deutsche Mütter: Was habt ihr gelernt aus dem letzten, dem vorletzten Krieg? An Deiner modernen Supermarktkasse plauderst Du freundlich, eifrig kassierend mit einem Ehepaar, in Deinem Alter wohl. An ihrem Einkauf, sieht man: Sie sind sicher reicher als Du – Auf dem Band die Trüffelbutter. Wie auf dem Markt entsteht da ein Tratsch. So ungefähr von Mutter zu Mutter. Sie weiterlesen…

Sonntagsspaziergang im Herbst

Auf der Straße traf ich heute während einer Regenpause eine in Lohn und Brot stehende besser verdienende SPD-Funktionärin unter ihrem Regenschirm, die ich aus einer anderen Zeit kenne.   Wieder nur Revolte Wie mit den Blutsaugern und ihrer Gedungenen Regierung zu verfahren sei? Ich bitt‘ Euch werte, treue Brüder, Diesmal bitt’ ich euch ernst, Denen nicht wieder zu verzeih’n! Egal, weiterlesen…

September 2010

Die Sonne scheint, während es aus Gießkannen regnet. Die Gurkenernte ist zuende. Meine Tomaten verfaulen bei dem vielen Regen der letzten Tage. Sonst ist fast alles in Ordnung – wenn man keine Nachrichten hört und keine Zeitung liest.

Pfiffig und auf Zack

So sind die Rechercheure von der IMDb! Bei der Hübschung meiner künstlerischen Vita und der Überprüfung der angegebenen Links, stoße ich auf meine Eintragung in der Datenbank. Und was sehe ich? Endlich! Nach 17 Jahren werden nun auch eimal meine „Lyrics“ für Frl. Andreja Schneider in der Kneipenszene von „Prinz in Hölleland“ gewürdigt! Das ist jetzt wirklich nicht ironisch zu weiterlesen…

Umgebungsvariable

Im Bauch der Idylle Schnarcht die Bestie. Am Rande der Romantik Lauert die Inquisition. Im Namen der Vernunft Gedeihen die Gräuel. Aus falschem Zweifel Quillt gelb Gewissheit. Leuchte der Bosheit Erhellt die Verträge. Ohnmacht des Schwachen Verkehrt zum Naturgesetz. Glück der Starken Verklärt zum Verdienst. Geben und Nehmen Erklärt nur die Welt. Mauern aus Schweigen Verkünden Posaunen. Besserung erhofft noch weiterlesen…

Was ist das ES?

Nach der heutigen Lektüre des Gedankenaustauschs bei weissgarnix unter der Überschrift:  ‚Das Kapitalverbrechen der nächsten Gesellschaft‘ A Es ist bemerkenswert: B Es riecht nach Katastrophe. C Es riecht nach Aufstand. D Es riecht nach Auflösung. E Es riecht nach Unordnung. F Es riecht nach (Un)Beherrschbarkeit. G Es sind nicht nur Propheten. H Es sind nicht nur Eiferer. I Es sind weiterlesen…

Der heilige Fritz

Für  Fritz Teufel Fritz, zu Deinem Angedenken Hör‘ ich den Qualtinger, der den Villon Verkörpert – verkörpert. Und mit Dutschke denke ich: Fritz, Du alter Eulenspiegel, Der Kampf geht weiter. Gerade da, wo Du jetzt bist. Und gerade noch rechtzeitg Konnte der Kurier offenbar, Elisabeth von Thüringen gleich, Im Himmel für den Dtschn Tannhäuser, Gegen den tumben Dtschlnd-Jubel Heut‘ eine weiterlesen…

Nach dem Genuss einer Krebsfleischsuppe

Danksagung an alle und mich Ach an solchem lauen Sommerabend, wenn ich mir nicht böse bin, Fällt mir, was ich hätte anders machen wollen, gut gelaunt, fast heiter ein. Und auf einmal, wie sonst selten, lächle ich, kann mir verzeih’ n. Schön ist auch, dass ich noch wünsche, frei zu lachen, wie vorzeiten. Oft noch werden, ich bin sicher, katzewohlig weiterlesen…

Nackter Schaffensdrang

Für Groucho Marx Nackt  husche ich durch die Wohnung. Es ist heiß. Die Hoffnung erigiert, Neue Wege zeichnen sich ab. Möglichkeiten. Nur eine davon aus ihrem Konjunktiv befreien. Nur eine davon in das nahe Futur retten. Nur eine davon! Dass ich das  noch erleben darf, bitteschön!

WG-Klosettspülkasten um 1900 (1984)

Für Don Alphonso und Herold Binsack In seinem Innern beim Versuch einer Reperatur Endeckte ich den defekten Absperrziylinder. Da ich annahm, die Dichtung sei ersetzbar, Entferne ich das schmutzige grüne Ding, Begann sein Messingblech zu schruppen – Eine Meereslandschaft war hinein graviert. Grundelnde Fische und Krebsgetier unter grüner Patina. Unbeschreiblich war mein Glück vor diesem Handwerk. Fast hundert Jahre lang weiterlesen…

“Ich” und Bla

Ich höre im Radio, Irving sagt, er schreibe den letzten Satz zuerst, weil er sonst kein Ziel hätte und sich verwirren würde. Das ist eine Methode, auch wenn ich sie nicht glaube. Aber welchen Grund hätte der Mann uns etwas anderes von seiner Arbeitsweise zu überliefern, als das, von dem er glaubt, es gereiche seinem Bild zum Besten. Der Entwurf, weiterlesen…

Desertiere!

für Adré Shepherd Deine Vorgesetzten sagten zu Dir: Da ist ein Krieg, weit weg von zuhaus. Manches ist kalkulierbar, anderes nicht, Das liegt so in der Natur des Krieges. Du siehst ja selbst, was vor sich geht: Jetzt bist Du dort mitten im Horror, Denkst Du immer noch, das ist eben so, Weil man Dir erzählt, das müsse so sein? weiterlesen…

Un cielo senza macchina

für Island Klare über uns gibt Sterne frei wie nach Krieg und im Gebirge. Es übergab sich unsere gute Erde, spie im Norden Glut und Asche. Ach, nur kurz vom Tand befreit ein erlaucht’rer Himmel möchte unsern Übermut erschüttern? Schwärmt wie Vögel, die wir niemals werden, bübische Gedanken!