„Die Arbeiter an ihre Brüder“

Frei nach dem Türkischen 1866 von Georg Herwegh Wir schüren in den Essen Die Feuer Tag und Nacht, Am Webstuhl, an den Pressen Steht unsre Friedenswacht. Wir schürfen in dem Qualme Der Gruben nach Metall, Den Segen goldner Halme Dankt uns der Erdenball. Doch wenn das Korn gedroschen, Dann heißt es: Stroh als Lohn, Dann heißt’s – für uns den weiterlesen…

Keine Munition aus Brasilien – Lang lebe Lula!

Brasilien wird der Ukraine keine Munition liefern und sich statt dessen um politische Vermittlung zwischen Kiew und Moskau bemühen. Das hat Präsident Luiz Inácio Lula da Silva am Montag, den 31.01.2023 beim Treffens mit Bundeskanzler Scholz in Brasilien mitgeteilt. Lula erläuterte mit Blick auf die Bitte Berlins, der ­Ukraine Munition für »Gepard«- und »Leopard 1«-Panzer aus dem Besitz der brasilianischen weiterlesen…

„Krieg und Profitmechanismen“

Die Stellungnahme der verdienstvollen ethecon-Stiftung, die u.a.  seit 2006 jährlich den Black/Dead- und den Blue-Planet-Award vergibt, gehört zu dem, was meines Erachtens derzeit als kapitalismuskritischer und friedenspolitischer Ansatz konsensfähig sein sollte, zusammengefasst das Mindeste, was vermittelt werden muss. So verschwenderisch es angesichts der fortgeschrittenen Wahrscheinlichkeit für die Ausdehnung des Krieges sein mag: Wir haben jeden Anlass und noch mehr das weiterlesen…

Chauvinismus, Unvermögen, Krieg

Vielleicht wird nie endgültig zu klären sein, woher das Virus stammt. Doch die Schlacht um die Deutungshoheit über die Pandemie ist längst in vollem Gange. Bei allen Unwägbarkeiten gibt es wenigstens zwei Dinge, die sicher sind: Hätte der Rest der Welt entschlossen wie China auf die Herausforderung reagiert, wäre die Pandemie vermutlich längst beendet; erst der Chauvinismus und das Unvermögen weiterlesen…

Fundstelle 12021

Ich hasse Addition und Niedertracht. Man soll eine Möve, die in der Sonne ihre Schwingen putzt, auf sich beruhen lassen und nicht <also> zu ihr sagen, sie leidet darunter. Häuserfronten sind Gräberreihen übereinandergetürmt. Zitiert aus: Hugo Ball, Tenderenda der Phantast  

Im Glashaus zu singen (6)

(6) Keiner kennt keinen. Mundl schaute auf, lächelte den Barkeeper dankbar an, schenkte sich großzügig ein und nahm einen großen Schluck. Im Allgemeinen war er bis jetzt mit seinem Leben zufrieden gewesen – sogar in diesem Moment schien ihm alles fast in Ordnung – allenfalls häuften sich wie immer absurde Unwägbarkeiten überall im Universum. Er zupfte sich am linken Ohr, weiterlesen…

„Grundrechtseinschränkungen in einem Ausmaß wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr“

Kneipen- und Geschäftsschließungen, angeordnetes Homeoffice, die Verlangsamung der ganzen Gesellschaft – das mögen Maßnahmen sein, die aus gesundheitspolitischer Sicht gegenwärtig notwendig sind. Nur darf eine freie Gesellschaft ihr Schicksal weder in die Hände vermeintlich neutraler Experten legen noch blindes Vertrauen in die Regierung haben, diese werde es schon gut mit ihr meinen. Denn dass all diese Entwicklungen nicht geplant waren, weiterlesen…

„Pandemie-Stresstest für die BRD“ – Junge Welt vom 14.03.2020

Während sich der Extremföderalismus als das Hinkebein des deutschen Kapitals erweist – in Kleinkleckersdorf wird Quarantäne verhängt, in Großkleckersdorf derweil Kirmes gefeiert –, zeigt sich die BRD nur in ihrer Kernkompetenz als ideeller Gesamtkapitalist uneingeschränkt handlungsfähig. »Bundesregierung sagt Kredite ohne Begrenzung zu.« Ob eine Schule zugemacht wird, bleibt hingegen Landräten und Bezirksbürgermeistern überlassen. Anstatt zu tun, was helfen würde – weiterlesen…

„Das absolut Mindeste, was ich von meinem Land jetzt erwarte…“

Ich muss ja bei diesen ganzen Foltergeschichten an Gandhi denken. Dem wird (wohl leider wenig substanziiert) nachgesagt, auf die Frage, was er von westlicher Zivilisation halte, geantwortet zu haben, das wäre mal eine tolle Idee. Aus meiner Sicht hat Jakob Augstein Recht, wenn er meint, das sei jetzt der kritische Moment für den Westen an sich. Wenn wir nicht wollen, weiterlesen…

„Und die Geschichte entwickelt sich auf einen Krieg hin.“

Wenige Stunden vor der Flucht von Janukowitsch aus Kiew waren drei europäische Außenminister in Kiew und haben mit ihm gesprochen. Einer davon war der deutsche. Sind nicht auch die drei – Steinmeier inklusive – mit gescheitert? Die drei hatten ein Abkommen ausgehandelt, das Janukowitsch bis Dezember als Präsident im Amt gelassen hätte und eine Regierung der Aussöhnung beinhaltete. Russland hatte weiterlesen…

Krieg und Frieden – Heißer Krieg

Dreizehn Beobachtungen, die nahe legen, Gefahren für einen heißen Krieg zu sehen: Wir haben gelernt, dass Kriege geführt werden können, dass sie als Fortsetzung der Außenpolitik mit anderen Mitteln betrachtet werden. Noch vor 25 Jahren war das unvorstellbar. Die Bundeswehr hatte einen Verteidigungsauftrag. Außerhalb des NATO-Bereichs hatte sie – und auch die NATO – nichts zu suchen. Inzwischen soll Militär weiterlesen…

Krieg und Frieden

Und dennoch: die Gefahr eines Krieges ist anders, als Egon Bahr das sieht, groß und dieser Krieg wäre so fürchterlich, dass sich jede Anstrengung, dagegen zu intervenieren lohnt. Das ist die kurze Botschaft eines langen Textes. Albrecht Müller im Artikel „Notwendig ist die Umstellung von der seit 1989 neu geschaffenen Konfrontation hin zur europäischen Friedensordnung„

Umdeutung – Folge 3 – Extremismus der Mitte, Irre Ideologie

Seit dreißig Jahren werden von alten und neuen Apologeten des Konkurrenzkampfes als naturgegebener Weltordnung erneut Fakten geschaffen, die zu Faschismus und Krieg führen werden. Das Fazit meiner Betrachtung über die Möglichkeit einer neuen extremen Rechtspartei der bürgerlichen Mitte in der BRD lautete 2010: Die Stichwortgeber, die u. a. mit dem Begriff Parallelgesellschaft hantieren, sind kräftig dabei, Inhalt und Bedeutung dieses weiterlesen…

Die Sache mit dem positiven Effekt

Der Ökonom Heiner Flassbeck, das ehrt ihn, ist das Gegenteil von einem Marktradikalen. Auf seiner Internetseite Flassbeck Economics setzt er sich heute mit der „halbherzige Umweltpolitik der Bundesregierung“ auseinander: Doch es gibt ein weiteres, scheinbar unschlagbares Argument gegen Strompreiserhöhungen und für Strompreisbremsen: Beziehern niedriger Einkommen könne eine solche finanzielle Zusatzbelastung nicht zugemutet werden. Als ob ein monetärer Ausgleich bei Hartz weiterlesen…

Noch bürgerliche Zeichen und Wunder? Wohl kaum.

Die kapitalgedeckte Altersvorsorge gleicht einem Glücksspiel. Die Krise hat gezeigt: Der Generationenvertrag muss wiederbelebt werden. … Mittlerweile ist die durchschnittliche Jahresverzinsung von Versicherungssparverträgen auf 3,6 Prozent gesunken, Tendenz weiter fallend. Das betrifft nicht nur die privaten Lebens- und Rentenversicherungen, sondern auch den größten Teil der staatlich geförderten Riester- und Rürup-Sparverträge und die betriebliche Altersvorsorge bei Pensionskassen. Die Rückkehr der gesetzlichen weiterlesen…

Technokraten gesucht für Ägyptens Regierung

Da wird man sicher fündig werden. Die Frage ist, wie man sie bei der nächsten Wahl lanciert. Gelänge dies, liefe für den Westen und seine saudischen Verbündeten alles wieder prima im neoliberalen Rückwärtsgang. … Geht es nach Vertretern von Industriezweigen, aus der IT, Unternehmensberatern, Investmentbankern und anderen Wirtschaftsexperten, die eine Nachrichtenagentur nach ihrer Einschätzung befragt hat, so setzt man in weiterlesen…

Das Imperium wütet, die Vasallen gehorchen!

Auf das bloße Gerücht hin, Edward Snowden befinde sich an Bord der Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales, sperrten die EU-Staaten Spanien, Frankreich, Italien und Portugal ihren Luftraum – offenbar auf Wunsch der USA. Die bolivianische Präsidentenmaschine musste in Wien notlanden. Dies ist ein diplomatischer Affront der obersten Kategorie. Wenn vier europäische Staaten, auf bloßen Wink aus Washington hin, die weiterlesen…

OFFENEN BRIEF AN ANGELA MERKEL

2500 Intellektuelle in Portugal haben den folgenden Brief unterzeichnet: Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel, Zuallererst möchten wir darauf hinweisen, dass wir uns an Sie als Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland wenden, und zwar nur als solche. Wir haben Sie nicht gewählt, erkennen keine Kanzler/in Europas an. In diesem Sinne möchten wir, die Unterzeichner dieses offenen Briefes, diesen Weg nutzen, um an weiterlesen…

Altersarmut und Arbeitslosigkeit: Cui bono?

  Im UK und in den USA ist es schon lange soweit. In der BRD soll es nach dem Willen von Versicherern und Banken und deren Lobbyisten, die daran hervorragend verdienen, genauso werden. Die staatliche Rente ist zur Basisrente geschrumpft worden und reicht nicht mehr zum Leben. Davon profitieren ausschließlich private Versicherungen und Banken. Private Rentenversicherer werden von „Heuschrecken“ übernommen, weiterlesen…

Wohnen in Berlin

Der folgende Artikel ist mit freundlicher Genehmigung des Kiezer Weblog vom Klausenerplatz von ebenda übernommen: Zuletzt hatten Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit Migration beschäftigen, ein eindeutiges Zeichen gesetzt und sich solidarisch mit den Mieterinnen und Mietern am Kottbusser Tor erklärt. Die Unterstützung der Berliner Mieterbewegung von den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Organisationen hat weiter zugenommen. Es folgte weiterlesen…

Umdeutung- Folge 2

Im August 2011 erschien in der Zeitschrift transform! eine bemerkenswerter Aufsatz von Carl Mars, in dem der Rechtspopulismus in Europa eingeschätzt wird. Das Hauptaugenmerk liegt zwar auf dem erstarkenden, qualitativ neuen Rechtspopulismus in Finnland, wo nach der Wahl im April 2011 die Partei „Die wahren Finnen“ mit einem Ergebnis von 19% ihren Stimmanteil (im Vergleich zur Wahl 2007) mehr als weiterlesen…

Wieder gut machen? – Besser machen!

Heribert Prantl ist ja niedlich. Erst schreibt er Steinbrück hoch; nun deutet er ihn sich zurecht. Das Steinbrück Papier sei de facto eine Rehabilitierung des immer noch verketzerten Lafontaine. Eigentlich müssen alle, die sich damals über den angeblich „gefährlichsten Mann Europas“ das Maul zerrissen haben, heute Abbitte leisten. Natürlich freuen wir uns, wenn das von der Sozialdemokratie insgesamt auch so wahrgenommen weiterlesen…