Α und Ω der Bourgeoisie
Mal wieder hängt was Mieses in der Luft,
stinkt wie ein fieser, altbekannter Duft.
Es sind nicht Veilchen ja mitnichten Rosen,
Es sind die ominösen Omikrons, die Bosen!
Höchst wahrscheinlich gab es davor schon My und Ny und Psi,
da kann das Pi bedeuten: Hey,Marsch in den Kreis zurück, ja Sie!
Noch können wir wohl jeden blöden Plunder kaufen,
Verpeilt, verschämt das Haar uns medial ziersam raufen.
Den armen Märkten dräut fürwahr jetzt daher schon die soundsoste Welle,
die Bourgeoisie, wie stets in Hybris starr, wähnt sich derweil noch helle:
Nicht nur die Superreichen sind geil darauf, von Tod und Krieg zu profitieren,
nein auch das liebe Aktienvolk, begrüßt beglückt die schönen, neuen Viren.
Du aber, angeschmierte Rentnerin in Spe: Ach Du in deinem hundertzehnten Jahr,
wirst auch nur Rinde fressen, falls es noch Bäume gibt, weil Deine Aktie Scheiße war.
So merkt nun auf: Wer hat, kann immer, rührt kaum mehr einen Finger.
Ansonsten wird beim Durchschnittsmensch die Menschlichkeit geringer.
Spürt ihr das nicht, wenn von langer Hand Ell’bogen wie Guillotinenbeile fliegen?
Stellt euch doch bitte einmal vor, das könnte vielleicht nicht am schlechten Wetter liegen!
Wo soll das enden, fragt Experten, Götter, die Grünen, was weiß ich.
Wer nicht schummelt beim Denken oder träumt, kriegt immer 1933.
(2021 © Wolfram Haack)